Nicht zum ersten Mal sitze ich vor meinem PC und habe ein richtig schlechtes Gewissen beim Tippen dieser Zeilen.
Zu oft habe ich schon versprochen, dass sich etwas ändern will, dass ich von nun an regelmäßiger schreiben möchte….offensichtlich ohne Erfolg.
Fakt ist, je länger es her ist, dass man über eine Sache berichtet hat, umso schwerer fällt es einen neuen Beitrag zu schreiben. Woran das liegt, habe ich noch nicht herausgefunden.
Vielleicht tatsächlich am schlechten Gewissen, vielleicht weil man den persönlichen Bezug zum Blog einfach nicht mehr so fühlt.
In den letzten paar Tagen habe ich versucht in mich zu gehen um herauszufinden woran das liegt, dass ich mich mit dem Bloggen so schwer tue und ob ich es nicht vielleicht komplett lassen sollte, wenn ich doch ohnehin nie etwas schreibe.
Ich war noch nie jemand, der einfach aufgibt und es ist ja nicht so, dass mir das Schreiben keinen Spaß macht. Also kommt das Aufgeben nicht in Frage – vorerst.
Aber was ist der Grund für meine Zurückhaltung was dieses Thema angeht?
Nach langem Grübeln bin ich zu drei Schlüssen gekommen.
Ich weiß nie recht in welcher Sprache ich schreiben soll.
Wie jeder andere Blogger, schreibe auch ich, damit mein Blog gelesen wird. Nur von wem soll es gelesen werden? Möchte ich, dass meine Familie, durch meine Beiträge, an meinem Leben teilhaben kann, dann müsste ich auf Spanisch schreiben. Womit ich jedoch rund 90% der potentiellen anderen Leser gleich von vorn herein ausschließen würde.
Ich verfolge größtenteils englischsprachige Blogs und kommentiere da fleißig mit.
Wenn mein Wunsch ist, dass die Blogger/Leser, mit denen ich dadurch in Kontakt komme auch einen Blick auf meine Seite werfen, dann sollte die Sprache englisch sein. Englisch versteht auch ein Teil meiner Familie und schätzungsweise auch die Mehrheit der deutschsprachigen (potentiellen) Leser. Dies war auch der Grund, warum ich mich dazu entschieden hatte diesen Blog auf Englisch zu führen.
Aber mal ehrlich? Das Schreiben wird durch das Verwenden einer Fremdsprache – selbst wenn es sich dabei um die persönliche Lieblingssprache handelt und die eigenen Kenntnisse doch sehr fundiert sind – nicht gerade erleichtert.
Ich bin ein kreativer, spontaner Mensch. Und genau das ist mein Problem.
Nein, nicht falsch verstehen. Ich sehe Kreativität und Spontaneität weiterhin als zwei meiner größten Stärken. Aber wenn man nur dann schreiben will/kann, wenn einen gerade die Muse küsst, dann werden auch diese beiden Stärken zu großen Schwächen.
Ich habe während ich die ersten Zeilen dieses Posts geschrieben habe, nebenher 10 weitere Themen, über die ich schreiben möchte, notiert. Seht ihr was ich meine? Mich küsst die Muse und die Themen fliegen mir nur so zu. Dummerweise kann ich nicht 10 Beiträge zeitgleich schreiben! Und wenn ich nicht gleich alle Beiträge auf einmal schreibe, dann ist die Muse (dieses Miststück) weg und mit ihr die Ideen.
Jetzt wird’s kompliziert und sehr persönlich.
Ich weiß ja nicht wie es anderen Neulingen in der Blogosphäre geht, aber ich lese mit Begeisterung Blogs aus der ganzen Welt. Die meisten haben eine große Lesergemeinschaft, sind somit sehr erfolgreich. Das ist toll und inspirieren….aber leider auch etwas einschüchternd.
Wer mich kennt weiß, dass ich mich eigentlich selten von jemandem/etwas einschüchtern lassen, aber in der Anonymität des WWW ist mein sonstiges Selbstbewusstsein wie weggeblasen.
Das was meine Person ausmacht, meine Stärken, kann man im Blog nicht (oder nur bedingt) sehen. Die charakterlichen Vorzüge einer Person aus Texten rauszulesen halte ich für sehr schwierig.
Man kann sich also fast nur durch witzige Texte, interessanten Beiträgen, kreative Anleitungen oder perfekten Bilder hervortun.
Kürzlich habe ich in einem Blog den Begriff "Pinterest-Worthy" aufgeschnappt. Ich finde dieser Begriff trifft den Nagel auf den Kopf. Ich bin nicht "Pinterest-Worthy"…..denke ich zumindest, aber muss ich das denn auch wirklich sein??
Ich habe noch nicht einmal für jedes Thema über das ich gerne schreiben möchte ein Bild! Und ich spreche jetzt von einem normalen 0815-Foto, kein super-duper-profi-qualität-gephotoshoptes Meisterwerk.
Klar, könnte ich auch einen Beitrag schreiben ohne diesen mit Fotos zu verschönern, aber wer liest den schon gerne Bleiwüsten? Ich für meinen Teil nicht. Aber ist es denn wirklich so schlimm, wenn ein Post nur aus Text besteht, weil einfach keine Zeit für ein Foto war oder die Zeit nur für ein Handybild gereicht hat?
Wenn ich mir jetzt also diese drei Punkte anschaue lassen sich relativ einfach Maßnahmen herleiten, die mir das Bloggen vereinfachen und wieder schmackhaft machen sollen.
- Ich werde von nun an wieder auf das gute alte Deutsch zurückgreifen.
Vielleicht werde ich eines Tages die Beiträge auch übersetzen; Fürs Erste jedoch wird es bei deutsch bleiben.
- Ich werde versuchen meine Beiträge zu planen. Tipps und Tricks dazu findet man ja zu Hauf in diversen (sehr erfolgreichen) Blogs.
- Ich muss aufhören meinen Blog mit anderen zu Vergleichen. Ich habe nun mal nicht die Jahrelange Erfahrung, das Equipment oder die Zeit, die ein paar andere Blogger haben. Also sollte ich meine Resultate auch nicht mit Ihnen messen. Ist sicher einfacher gesagt als getan, aber wie heißt es so schön "Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung" ;-)
Ihr müsst euch also von nun an sowohl mit gutem Bildmaterial wie auch mit Handybilder oder auch Mal mit einer Bleiwüste zufrieden geben. ;-)
In diesem Sinne…lasst uns nochmal von vorn anfangen!!
B*